Spielvorstellungen - Rezensionen von Spielen für Jung und Alt
Spiel-Vorstellung: „CARTAGENA“
1672, in der Karibik: einer Handvoll Piraten gelingt die Flucht aus der spanischen Hafenfestung Cartagena. Durch einen Verbindungstunnel versuchen sie das Meer zu erreichen, wo ein Boot versteckt liegt. Es wird nur eine Mannschaft durchkommen...
Der variable Spielplan zeigt 36 Felder, auf denen sechs Symbole unregelmäßig verteilt liegen wie Dreispitz, Messer und ne Buddel voll Rum. Jeder Spieler bewegt seine Piraten mit Karten, die die gleichen Symbole zeigen. In jedem Zug wird eine Karte gespielt, das bringt einen Korsaren bis zum nächsten entsprechenden Feld in Richtung Ausgang. Ist das Feld durch eine andere Figur verdeckt, wird weiter gezogen, bis das Symbol frei liegt. Und damit überspringt Blackbeard plötzlich die meisten Piraten, und landet auf dem letzten Pistolenfeld vor dem Ausgang.
Nun ist es mit Blackbeard nicht getan, jeder Spieler führt sechs Figuren, und Ziel ist, die ganze Mannschaft als Erster an Bord zu haben. Wer dran ist, kann zwar bis zu drei Züge ausführen, aber neue Karten gibt es nur, wenn ein Pirat zurückzieht. Und große Sprünge machen ohnehin nur Figuren, die nicht zu weit vom Pulk entfernt stehen. Es muss also überlegt werden: stürzt Blackbeard auf die Schaluppe zu? Bleibt er, und Flint schließt auf? Oder bewegen wir den Blinden Pew zurück, um wieder Karten in die Hand zu bekommen?
Cartagena ist ein schnell erklärtes, schnell gespieltes Wettrennen, gut geeignet zum Aufwärmen für einen längeren Spielabend. Es reizt auch nicht zu endlosen Wiederholungen. Das ist durchaus ein Lob: Cartagena ist nicht in einem halben Jahr totgespielt, und Erweiterungen „Cartagena die Festung“ oder „Die Seefahrer von Cartagena“ bleiben uns erspart. Im Übrigen kann Cartagena als Variante auch mit offenen Karten gespielt werden. Das ist reizvoller für Taktiker, dauert aber schnell länger. (Preis ca. 15 Euro, Autor: Leo Colovini, Verlag: Winning-Moves)
Anton K. Scholten