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Falkenseer Kurier - Ausflugtipps für Berlin und Brandenburg |
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Eine Insel mit fünf PerlenDas Bode-Museum ist wiedereröffnetDie Wiedereröffnung des Bode-Museums ist für die Berliner Museumsinsel ein Meilenstein. Nach der 2001 wiedereröffneten Alten Nationalgalerie, ist das Bode-Museum das zweite sanierte Ausstellungs-Juwel auf der zum Unesco-Weltkulturerbe zählenden Insel. Bis 2015 sollen noch das Neue Museum, das Pergamonmuseum und das Alte Museum fertig werden. Dann soll eine zum Teil unterirdische „archäologische Promenade“ die einzelnen Museen in den Sockelgeschossen thematisch und räumlich miteinander verbinden und ein zentrales Empfangsgebäude entstehen. Der teure Umbau kostet insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro und wird vom Bund finanziert. Es ist Europas größte Kulturbaustelle. Chefplaner für das gesamte Riesenprojekt ist der britische Architekt David Chipperfield. Jedes Museum hat außerdem einen eigenen Renovierungsarchitekten. Für das Bode-Museum ist es der Wiener Architekt Hans Tesar. Chefrestaurator ist Bodo Buczynski. Die Wiedereröffnung erfolgte fast auf den Tag genau 102 Jahre nach der Eröffnung des Hauses. Wilhelm von Bode war der Generaldirektor der königlichen Museen und hat das Gebäude damals in Erinnerung an den 1888 verstorbenen 100-Tage-Monarchen Kaiser-Friedrich-Museum getauft. Im Zweiten Weltkrieg erlitt das an der Spitze der Museumsinsel gelegene Gebäude schwere Schäden, besonders am Kuppeldach. In der DDR-Zeit war es nur notdürftig wieder hergerichtet worden. So entwickelte sich ein dramatischer Bauzustand. Erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands konnte die Sanierung der Museumsinsel und die Zusammenführung ihrer Kunstbestände, die bis dahin in beiden Teilen Berlins getrennt gezeigt wurden oder eingelagert waren, geplant und realisiert werden. Fast sechs Jahre war das Bode-Museum geschlossen. Jetzt strahlt es in neuem Glanz. Blickfang beim Betreten eines der glanzvollsten Bauten der Museumsinsel ist die „Große Kuppelhalle“ mit dem bekannten Reiterstandbild des Großen Kurfürsten Friedrich I. (1620-1688) von Brandenburg. Geschaffen wurde das Denkmal von dem ebenso bekannten Bildhauer Andreas Schlüter (1662-1714). Das für gut 150 Millionen Euro sanierte Museum beherbergt mehr als 1700 Skulpturen von der Romanik bis zum Klassizismus, 300 byzantinische Kunstwerke aus der Zeit vom dritten bis zum 19. Jahrhundert und die Münzsammlung mit mehr als 500 000 Objekten. Ein Schwerpunkt liegt auf italienischen Skulpturen, ein anderer auf der spätgotischen deutschen Plastik. Die Sammlungen werden zumeist in lichtdurchfluteten Sälen präsentiert, von denen der bekannteste die kirchenschiffartige Basilika ist. Sie beeindruckt durch ihre Größe und Erhabenheit des Raumes und ist die bestimmende Achse des Bode-Museums. Rechtzeitig zur Wiedereröffnung des Bode-Museums ist auch die Monbijoubrücke fertig geworden. Der nördliche Teil der Brücke überspannt die Spree und der südliche den Kupfergraben. 1903 wurde sie an dieser Stelle errichtet und nach dem damals angrenzenden Schloss Monbijou benannt. Von 1947 bis 2005 gab es eine provisorische stählerne Fußgängerbrücke über die Spree. Die neue Monbijoubrücke gehört einfach zum Ensemble der Museumsinsel und lässt das Betreten des Bode-Museums zum Genuss werden. Peter Siebke |
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