Förderpreis „Aktive Bürgerschaft 2006“
Wer ist dafür legitimiert eine solche Auszeichnung zu vergeben? Diese Frage beantwortet sich fast von selber. Es sind diejenigen, die einen wesentlichen Teil ihres gesellschaftlichen Engagements dem Thema Ehrenamtliche Tätigkeit verschrieben haben. Dies aber nicht nur unter dem Aspekt der Umsetzung gemeinnütziger Projekte, sondern vor allem mit der Zielstellung nachhaltiger Sicherung dieser Aktivitäten. „Zukunft stiften!“ als Motto der Verleihung des Förderpreises hat eine Doppelbedeutung. Es wurden aus einer Vielzahl von Initiativen drei Projekte prämiert, die es in den letzten Jahren geschafft haben eine Vielzahl von Partnern zu aktivieren, Ideen umzusetzen und die Finanzierung künftiger Projekte mit Hilfe eigener Stiftungen vorzubereiten. Kurzfristige Erfolge gemeinsamer Arbeit entwickeln sich zur Basis eines gemeinsamen Selbstverständnisses. Die Tätigkeit und das Ergebnis dieser Tätigkeit sind Legitimation und Mandat für jegliches bürgerschaftliches Engagement.
In der Podiumsdiskussion wurde von allen Beteiligten differenziert zur Wahrnehmung bürgerlicher Verantwortung diskutiert. Auch wenn die Rolle des Staates notwendigerweise dabei immer wieder Ansatzpunkt für eine kritische Auseinandersetzung seitens der Wirtschaft ebenso wie der Wissenschaft war, blieb Frau Wieczorek-Zeul eine klare Aussage zur innenpolitischen Positionierung schuldig. Ihr Fachgebiet, die Entwicklungspolitik, portiert sicherlich die Verantwortung der Bundesrepublik als hochentwickelte Industrienation nach außen, wird aber in keiner Weise der Verantwortung des Staates für unsere Bürger gerecht. Hier sorgt eine Globalisierung der Diskussionsebene eher für Unmut, der aber erfreulicherweise Aktivität gebiert. Diese Aktivitäten konzentrieren sich ganz klar, und dafür sind die ausgezeichneten Projekte Beispiel genug, auf Defizitbereiche unserer Zivilgesellschaft. Die ausgezeichneten Projekte zeigen dabei sehr deutlich, dass Aktivität nicht immer nur eine Frage des Geldes ist. Genauso wichtig sind Fragen der Identifikation von Bürgern mit gemeinnützigen Aufgaben in der Region, die Nutzung von Synergieeffekten verschiedenster Interessenträger, die Konzentration auf Schwerpunktaufgaben und vor allem das Tun. Es wird nicht nur darüber geredet, sondern es wird getan. Mit der Bürgerstiftung Osthavelland stehen wir dabei ganz am Anfang Und gerade aus diesem Grunde sind alle Bürger des Havellandes aufgerufen sich aktiv in unsere Aktivitäten einzubringen, Vorschläge zu unterbreiten, Information zu holen und natürlich auch sich finanziell zu engagieren. Sprechen wir über unsere Möglichkeiten „Zukunft stiften“- www.kpfg.de.
Jörg Menzel